KI für Scrum Master: Wie du noch einfacher an die besten Ergebnisse mit ChatGPT kommst
Du hast ChatGPT bereits ausprobiert, und beachtest Best Practices zum Prompten, aber die Antworten sind oft noch zu vage oder nicht wirklich hilfreich? Vielleicht liegt es an deinem Prompt – und nein, das heißt nicht, dass du alles neu lernen musst. Hier erfährst du, wie du als Coach in wenigen Minuten deine Ergebnisse verbessern kannst.
Je präziser und gezielter du deinen Prompt formulierst, desto besser wird die generierte Antwort. Genau hier liegt dein großes Potential zur Verbesserung – und du kannst es mit der Anthropic Workbench heben! Das Tool hilft dir dabei, schneller effektivere Prompts zu erstellen, um sehr gute Ergebnisse in kürzerer Zeit zu erzielen.
Ich nutze die Workbench regelmäßig, um schnell von einer vagen Idee zu einem strukturierten, effektiven Prompt zu kommen. Besonders hilfreich finde ich den Prompt Generator, weil er mir sofort eine solide Ausgangsbasis liefert – ich kann schneller starten und iterativ optimieren.
Large Language Modelle (LLMs) sind KI-Modelle, die auf riesigen Textmengen trainiert wurden. Sie nutzen neuronale Netze, um Wahrscheinlichkeiten für Wortfolgen zu berechnen und menschenähnliche Texte zu erzeugen. Damit diese Modelle nützliche und relevante Antworten liefern, kommt es auf die richtige Eingabe an. |
Anmeldung und Zugriff auf die Anthropic Workbench
Die Anthropic Workbench findest du auf der offiziellen Website von Anthropic.
- Die Nutzung ist ohne Abo möglich, allerdings fallen pro Anfrage wenige Cent an Kosten an.
- Du musst dich bei Anthropic anmelden und vor der Nutzung erst einmal etwas Guthaben aufladen (ich habe 5 € investiert – das ist weniger als ein Döner – und reicht dann “eine ganze Weile”).
Wenn du das erledigt hast, kannst du direkt mit der Erstellung und Optimierung von Prompts beginnen.
Grundlagen der Prompt-Erstellung Ein guter Prompt ist der Schlüssel zu präzisen und relevanten Antworten von KI-Modellen. Daher ist es wichtig, klare und kontextspezifische Fragen zu formulieren. Warum ist das wichtig? Selbst moderne KI-Modelle, die auch mit schwächeren Prompts oft brauchbare Ergebnisse liefern, arbeiten zuverlässiger mit gut durchdachten und präzisen Eingaben. Brauchst du immer einen perfekten Prompt? Nicht unbedingt – für viele einfache Anfragen genügt oft eine grobe Eingabe. Doch gerade im professionellen Umfeld, wo reproduzierbare und exakte Antworten entscheidend sind, lohnt sich die Arbeit an einem präzisen Prompt. Weiterführende Lektüre: KI für Scrum Master: Die Kunst des guten Prompts |
Los geht’s. Schritt für Schritt zum guten Prompt!
Folgende Beispielsituation: Du benötigst einen Prompt, um ein Buch oder einen Text zu analysieren und die Kernaussagen zusammenzufassen.
So gehst du mit Hilfe der Anthropic Workbench vor:
Es sind insgesamt nur vier Schritte und dauert beim ersten Mal nur ca. 10 Minuten.
Die Oberfläche der Workbench ist auf Englisch, die generierten Prompts werden dir ebenfalls auf Englisch ausgegeben. Dennoch versteht die Workbench Deutsch und gibt dir auch deutsche Prompts, wenn du sie dazu anweist.
Schritt 1: Prompt generieren
Über „Generate a prompt“ kannst du einen eigenen Prompt generieren lassen.
Schritt 2: Eingabe des Prompts
Bis jetzt hast du nur eine grobe Idee, was du möchtest, aber noch keinen guten Prompt, den du hier angeben könntest.
Wir nutzen hier als Beispiel folgenden Start:
Ich möchte eine Zusammenfassung für ein Sachbuch. Bitte generiere einen Prompt auf deutsch.
Über „Generate“ wird nun ein optimierter Prompt erzeugt.
Schritt 3: Vorschlag der Workbench
Die Workbench zeigt dir eine Vorschau des generierten Prompts inkl. der verwendeten Variablen BUCHTITEL und SEITANANZAHL. Hier kannst du schnell überprüfen, ob der generierte Prompt in die richtige Richtung geht. Passt es gar nicht, kannst du auch nochmal abbrechen und einen komplett neuen Prompt generieren lassen.
Sie sind ein erfahrener Buchrezensent und Zusammenfassungsexperte. Ihre Aufgabe ist es, einen detaillierten Prompt auf Deutsch zu erstellen, der zur Generierung einer umfassenden Zusammenfassung eines Sachbuches verwendet werden kann.
Verwenden Sie die folgenden Informationen:
<buchtitel>
{{BUCHTITEL}}
</buchtitel>
<seitenanzahl>
{{SEITENANZAHL}}
</seitenanzahl>
Erstellen Sie nun einen Prompt, der folgende Elemente enthält:
1. Eine kurze Einleitung, die den Titel des Buches und die Seitenanzahl erwähnt.
2. Anweisungen zur Erstellung einer Zusammenfassung von etwa 500-750 Wörtern, die die Hauptthemen und Kernaussagen des Buches abdeckt.
3. Die Aufforderung, die wichtigsten Argumente und Erkenntnisse des Autors herauszuarbeiten.
4. Eine Bitte um die Identifizierung von 3-5 Schlüsselkonzepten oder -theorien, die im Buch vorgestellt werden.
5. Die Anweisung, eine kurze Übersicht über die Kapitelstruktur des Buches zu geben (sofern bekannt).
6. Eine Aufforderung, eventuelle praktische Anwendungen oder Implikationen der im Buch vorgestellten Ideen zu erwähnen.
7. Die Bitte, den Schreibstil in der Zusammenfassung klar, prägnant und objektiv zu halten.
8. Eine Anweisung, am Ende der Zusammenfassung 2-3 Sätze zur Gesamtbewertung des Buches hinzuzufügen, ohne dabei zu wertend zu sein.
Formulieren Sie den Prompt in einem freundlichen, aber professionellen Ton. Achten Sie darauf, dass der Prompt klar strukturiert ist und alle oben genannten Punkte abdeckt.
Geben Sie den erstellten Prompt in <prompt> Tags aus.
Über „Continue“ übernimmst du den Prompt in die Workbench. So kannst du damit weiterarbeiten, den Prompt dort probeweise ausführen oder verfeinern.
Schritt 4: Finalisierung deines Prompts
In der Workbench kannst du den ausführlichen Prompt nun weiter bearbeiten. Du kannst die Variablen direkt mit den entsprechenden Inhalten ersetzen oder dir Werte für Testanfragen generieren lassen. Zusätzlich kannst du überprüfen, ob das vorgeschlagene Format deinem Wunsch entspricht. Über „Run“ kannst du den Prompt absenden und überprüfen, ob das Ergebnis deiner Erwartung entspricht.
Der Beispielprompt ist z.B noch sehr allgemein gefasst und kann von dir ggf. noch optimiert werden indem du, noch eine Zielgruppe angibst, um das Ergebnis an diese anzupassen.
Fertig! Jetzt hast du einen ausgefeilten Prompt, um dir von ChatGPT eine Zusammenfassung zu einem beliebigen Buch erstellen zu lassen.
Kompatibilität mit anderen KI-Tools Ein weiterer Vorteil: Die in der Workbench erstellten Prompts kannst du natürlich problemlos in anderen KI-Tools wie Gemini, Mistral, DeepSeek oder Copilot verwenden. Damit kannst du den optimierten Prompt in verschiedenen Systemen testen und flexibel in deine Workflows integrieren. |
Wende dein neues Know-how an – hier hilft dir die Workbench besonders:
Prompt Generator: dein erster Entwurf auf Knopfdruck
Die Workbench liefert dir extrem einfach einen ersten Entwurf für deinen Prompt, den du iterativ weiter verfeinern kannst und umgeht damit das Blank-Page-Problem, d.h. wenn du noch nicht genau weißt, wie du anfangen sollst. Das spart enorm Zeit und gibt dir eine solide Ausgangsbasis für präzisere Prompts.
Best Practices integriert: automatische Optimierung
Du musst dich initial nicht mehr auf die Best Practices für’s Prompting fokussieren, denn das wird dir von der Workbench abgenommen. Einige dieser bewährten Methoden habe ich bereits in meinem letzten Blogartikel für dich beschrieben, den Link findest du am Ende dieses Blog-Beitrags.
So erhältst du präzisere und nachvollziehbare Lösungen – besonders hilfreich für analytische oder mehrstufige Anfragen.
Mein Fazit: Darum lohnt sich die Workbench.
Die Anthropic Workbench ist ein leistungsfähiges Tool, mit dem ich mittels Prompt Engineering meine Prompts optimieren kann. Während KI-Modelle immer besser darin werden, auch schwache Prompts zu verstehen, bleibt für präzise, wiederholbare Ergebnisse in professionellen Anwendungsfällen eine sorgfältige Formulierung entscheidend.
Die sorgfältige Formulierung ist mit der Workbench einfacher und schneller.
Wenn du Experte für das Formulieren von guten Prompt werden willst, empfehle ich dir meinen weiterführenden Artikel:
KI für Scrum Master: Die Kunst des guten Prompts