Titelbild des 18. Teils der Reihe "Scrum im Selbststudium"

Scrum im Selbststudium – Teil 18: Die Entwickler schaffen jeden Sprint ein nutzbares Inkrement


Willkommen zum 18. Teil der „Scrum im Selbststudium“-Artikelreihe. Die Übersicht zu allen Teilen findest du am Ende dieses Beitrags.

Im letzten Teil haben wir gesehen, worin die Verantwortung und der Auftrag des Product Owners liegt. Nun schauen wir auf das Entwickler-Team.

In einem wasserfallartigen Entwicklungsprozess wird die Arbeit in verschiedene Phasen wie Analyse, Design, Coding, Testung aufgeteilt und meist an verschiedene Teams aus verschiedenen Abteilungen übergeben. In Scrum sind diese Aktivitäten alle Aufgaben für die Entwickler aus einem Scrum-Team. In Scrum-Teams spielt es keine Rolle, welche Art von Arbeit die Entwickler verrichten oder wie ihre offizielle Berufsbezeichnung lautet.

„Innerhalb eines Scrum-Teams gibt es keine Teilteams oder Hierarchien.“

Scrum Guide, 2020

Deshalb werden sie alle als „Entwickler“ bezeichnet. Aber nicht, um Menschen auszugrenzen, sondern um Dinge zu vereinfachen. Gemeinsam bieten die Entwickler somit eine Perspektive auf die Arbeit, die notwendig ist, um die Ansprüche an ein Produkt zu verwirklichen und seine Qualität hochzuhalten.

„Entwickler sind jene Personen im Scrum-Team, die sich der Aufgabe verschrieben haben, jeden Sprint jeden Aspekt eines nutzbaren Increments zu schaffen.“

Scrum Guide, 2020

Konkret sind die Entwickler in Scrum für drei Dinge zuständig:

  • Planung der Arbeit am Produkt
  • Qualität des Produkts
  • Erstellung des Inkrements

Im Folgenden besprechen wir diese Dinge genauer:

Planung der Arbeit am Produkt

Die Entwickler sind verantwortlich, einen Plan für den Sprint zu erstellen. Dieser Plan ist Teil des Sprint Backlogs und dient dazu, das Sprint-Ziel zu erreichen.

„Der Sprint Backlog liegt gänzlich in der Verantwortung der Developer, außer ihnen hat niemand das Recht, ohne Erlaubnis Änderungen daran vorzunehmen.“

Scrum Guide, 2020

Sie passen täglich ihren Plan zur Erreichung des Sprint‐Ziels an, wenn die Umstände dies erfordern.

Qualität des Produkts

Die Entwickler sind verantwortlich für die Qualität des Produkts.

Sie verschreiben sich der Qualität, indem sie sich zur Einhaltung der Definition of Done verpflichten.

„Für die Einhaltung der Qualitätsstandards in der Definition of Done ziehen sie sich wechselseitig als Experten zur Verantwortung.“

Scrum Guide, 2020

Sollte das Scrum-Team technische Schulden aufnehmen, also die Entwicklungsgeschwindigkeit über die Qualität stellen, dann ist es verantwortlich, diese Schulden im Product Backlog transparent zu machen und schnellstmöglich zu begleichen.

Erstellung des Inkrements

„Das gesamte Scrum-Team ist ergebnisverantwortlich (accountable), in jedem Sprint ein wertvolles, nützliches Increment zu schaffen.“

Scrum Guide, 2020

Der wichtige Aspekt hierbei ist, dass die Entwickler das Produktinkrement fertigstellen. Dafür sind sie in Scrum zuständig.

Da bei der Produktentwicklung selbst die nahe Zukunft nur schwer vorherzusagen ist und Fragen, Herausforderungen und Probleme auftauchen können, die das Team daran hindern, dieses Inkrement zu erschaffen, treffen sie sich täglich im Daily Scrum, um den Fortschritt zu überprüfen.

„Das Daily Scrum ist ein Event exklusiv für die Developer.“

Scrum Guide, 2020

Die Koordination der Zusammenarbeit im Daily Scrum hilft den Entwicklern die Erstellung des Inkrements im Sprint zu optimieren.

Ausblick: Nachdem wir uns die Verantwortlichkeiten vom Scrum-Team und dem Product Owner näher angeschaut haben, geht es im nächsten Teil um die Software-Entwickler:innen.

Wenn du Fragen hast, schreibe sie gerne in die Kommentare hier im Blog oder auf unserem Colenet-Linkedin-Account.

Hier findest du in Kürze alle Teile der Reihe „Scrum im Selbststudium“:

Teil 1: Agile Projekte sind erfolgreicher 

Teil 2: Scrum in 11 Schritten im Schnelldurchlauf erklärt

Teil 3: Warum ist die regelmäßige Überprüfung und Anpassung erfolgversprechender als Vorabanalyse und detaillierte Planung?

Teil 4: Zur Lösung komplexer Probleme hat sich ein empirischer Ansatz bewährt

Teil 5: Die Grundlage eines funktionierenden empirischen Prozesses ist Vertrauen

Teil 6: Die Scrum Artefakte stellen Transparenz her

Teil 7: Die mögliche Zukunft – Das Product-Backlog

Teil 8: Die Gegenwart – Das Sprint Backlog

Teil 9: Die Vergangenheit – Das Produkt-Inkrement

Teil 10: Scrum Events erlauben, die Artefakte zu überprüfen und anzupassen

Teil 11: Sprint – Erstellung eines Inkrements

Teil 12: Sprint Planning – Planung der Arbeit des Sprints

Teil 13: Daily Scrum – Tägliche Überprüfung des Fortschritts in Richtung des Sprint‐Ziels und Justierung der geplanten Arbeit

Teil 14: Sprint Review – Überprüfung der Sprint-Ergebnisse und weitere Planung

Teil 15: Sprint Retrospektive – Aus dem vergangenen Sprint lernen und Verbesserungen planen

Teil 16: Das Scrum-Team und seine Verantwortung

Teil 17: Der Product Owner maximiert den Wert des Produkts

Teil 18: Die Entwickler schaffen jeden Sprint ein nutzbares Inkrement

Teil 19: Der Scrum Master verantwortet die Effektivität des Scrum-Teams

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert