Scrum im Selbststudium – Teil 10: Scrum Events erlauben, die Artefakte zu überprüfen und anzupassen


Willkommen zum 10. Teil der „Scrum im Selbststudium“-Artikelreihe. Die Übersicht zu allen Teilen findest du am Ende dieses Beitrags.

In den letzten drei Teilen haben wir die drei Artefakte Product Backlog, Sprint Backlog und Produkt-Inkrement betrachtet. In diesem Teil geht es um die Überprüfungen der Artefakte mittels der verschiedenen Scrum Events.

Scrum ermöglicht Unternehmen, regelmäßig und häufig neu zu entscheiden.

Um zielführend entscheiden zu können, was als Nächstes getan werden soll, müssen das Product Backlog, das Sprint Backlog und das Inkrement häufig mit allen, die daran beteiligt sind, betrachtet werden. Darum geht es bei der Säule „Überprüfung“ der empirischen Prozesskontrolle.

Je greifbarer und konkreter die Grundlage für die Entscheidung ist, desto besser ist die Qualität der Entscheidung.

Ein gut verstandenes Product Backlog hilft, Antworten auf die Fragen zu geben:

  • „Sollten wir diesen Eintrag nicht vor dem anderen erledigen?“
  • „Wie lange könnte es dauern, bis dieser Product-Backlog-Eintrag wahrscheinlich fertig sein wird?“
  • „Wann können die Stakeholder mit der Lieferung des Inkrements rechnen?“
  • „Wie sieht der Fortschritt auf dem Weg zum Produkt-Ziel aus?“

Ein transparentes Sprint Backlog hilft, Antworten auf diese Fragen zu finden:

  • „Machen wir Fortschritte bei der Erreichung des Sprint-Ziels?“
  • „Welche Aufgaben für diesen Sprint wurden bereits abgeschlossen?“
  • „An welchen Aufgaben sollten wir heute als Team arbeiten, um dem Sprint-Ziel einen Schritt näher zu kommen?“
  • „Woran sollten wir erst mal nicht mehr arbeiten, um unser Sprint-Ziel nicht aus den Augen zu verlieren?“
  • „Was können wir tun, wenn es unwahrscheinlich ist, dass das Scrum Team das Sprint-Ziel erreichen wird?“

Ein Inkrement wird mit Sinn erfüllt, wenn damit Annahmen über das Produkt validiert werden können. Um Transparenz zu schaffen, sollten die Annahmen mit dem Scrum-Team, Nutzern, Kunden und Stakeholdern überprüft werden.

Das Inkrement hilft, Antworten auf diese Fragen zu finden:

  • „Wurden die Wünsche des Kunden erfüllt?“
  • „Verstehen die Benutzer diese neue Funktion?“
  • „Verbessert die Änderung die Nutzererfahrung?“
  • „In welchem Maßstab wird die Neuerung angenommen?“

Der Scrum Guide fasst dies wie folgt zusammen:

„Jedes Event in Scrum ist eine formelle Gelegenheit, Scrum‐Artefakte zu überprüfen und anzupassen. Diese Events sind speziell darauf ausgelegt, die erforderliche Transparenz zu ermöglichen.“ – Scrum Guide, 2020

Der Scrum Guide legt fest, dass Teams mindestens fünf Gelegenheiten zur Überprüfung haben müssen. Der Sprint dient hierbei als Container für die vier anderen Events:

  • Sprint Planning
  • Daily Scrum
  • Sprint Review
  • Sprint Retrospektive

Jedes von ihnen wird durch einen fest vorgegebenen Zeitrahmen bestimmt. Und jedes Event liefert einen spezifischen Blickwinkel auf die Arbeit des Scrum-Teams. Nur zusammen ergibt sich ein vollständiges Bild. Dieses vollständige Bild ermöglicht es, Entscheidungen auf Basis von Bekanntem zu treffen, also empirisch zu handeln.

Ausblick: In den nächsten fünf Teilen beleuchten wir die verschiedenen Scrum Events.

Wenn du Fragen hast, schreibe sie gerne in die Kommentare hier im Blog oder auf unserem Colenet-Linkedin-Account.

Hier findest du alle Teile der Reihe „Scrum im Selbststudium“:

Teil 1: Agile Projekte sind erfolgreicher 

Teil 2: Scrum in 11 Schritten im Schnelldurchlauf erklärt

Teil 3: Warum ist die regelmäßige Überprüfung und Anpassung erfolgversprechender als Vorabanalyse und detaillierte Planung?

Teil 4: Zur Lösung komplexer Probleme hat sich ein empirischer Ansatz bewährt

Teil 5: Die Grundlage eines funktionierenden empirischen Prozesses ist Vertrauen

Teil 6: Die Scrum Artefakte stellen Transparenz her

Teil 7: Die mögliche Zukunft – Das Product-Backlog

Teil 8: Die Gegenwart – Das Sprint Backlog

Teil 9: Die Vergangenheit – Das Produkt-Inkrement

Teil 10: Scrum Events erlauben, die Artefakte zu überprüfen und anzupassen

Teil 11: Sprint – Erstellung eines Inkrements

Teil 12: Sprint Planning – Planung der Arbeit des Sprints

Teil 13: Daily Scrum – Tägliche Überprüfung des Fortschritts in Richtung des Sprint‐Ziels und Justierung der geplanten Arbeit

Teil 14: Sprint Review – Überprüfung der Sprint-Ergebnisse und weitere Planung

Teil 15: Sprint Retrospektive – Aus dem vergangenen Sprint lernen und Verbesserungen planen

Teil 16: Das Scrum-Team und seine Verantwortung

Teil 17: Der Product Owner maximiert den Wert des Produkts

Teil 18: Die Entwickler schaffen jeden Sprint ein nutzbares Inkrement

Teil 19: Der Scrum Master verantwortet die Effektivität des Scrum-Teams

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert